Dienstag, 13. Dezember 2011

Frei nach Chris Tucker aus dem Film Rush Hour: "Nicht vorm Chef am Buffet anstellen"



Ich weiß nicht was ich Südafrika getan habe. Immer wenn ich einen Tag frei habe dann haben wir Scheiss Wetter. Der Nebel und Regen draussen setzt sich aber auch ein wenig in meinem Kopf fort. Wie gestern bereits angekündigt hatten wir Weihnachtsfeier. Heisst hier aber Staff Party. Es wurde um förmliche Gadrobe gebeten also rein in die guten Klamotten und mich von einem Arbeitskollegen abholen lassen. Das ganze fand ihm Melkboss Country Club statt. Sehr nette Location, keine Frage. Also wir um 19:05 Uhr da angekommen. Im kleinen Innenhof war ein Grill aufgebaut und da drehte sich schon erfolgreich ein kleines Lamm. Ich glaube es war das leckerste Lamm was ich in meinem Leben gegessen habe. Unser Chefkoch hat das Ding aber sowas von exakt auf den Punkt gehabt. Das sogenannte "Braai" (für uns Grillen) ist also das Männerding hier in Südafrika. Jeder hat immer einen Tipp was man nun mit dem Lamm anstellen sollte. Von links nach rechts schneiden oder doch noch ein bissl höher hängen. Man kennt das ja von jedem Spanferkelgrillen. Also roten Faden wieder aufnehmen. Wir also um 19:05 Uhr angekommen und erstmal den klassischen Begrüßungssekt in die Hand gedrückt bekommen. Viele neue Gesichter die ich dort gesehen habe aber die Geschichte von dem German-Exchange-Student scheint sich schon überall herumgesprochen zu haben. Auf jeden Fall kannten mich alle. Die beiden Besitzer waren auch da und haben jeden Schabernack mitgemacht. Also gefühlt um 19:20 ging dann auch schon der offizielle Teil des abends los. Das Motto war "Oscarverleihung". Es wurde eine Powerpoint Präsentation gezeigt mit verschiedenen Fotos von allen Angestellten in Atlantic Beach. Ich habe noch nie ein so großes gejohle und gegreische gesehen. Jeder der dort erschienen ist wurde erstmal ordentlich abgefeiert. Danach gab es dann die offizielle Verleihung. Es gab unterschiedliche Kategorien wie z.B. den MacGyver Award (aus wenig viel rausholen) oder den ATM Award (für den der am meisten Geld verbraucht) oder auch den Wer-zieht-das-Meeting-immer-in-die-Länge Award. Meiner Meinung nach hätte es noch mindestens einen weiteren Award geben müssen. Den "Ich-bin-nach-dreißig-Minuten-schon-so-Laternenvoll-das-ich-bei-der-Preisverleihung-unter-den-Tisch-kotze Award. Schade nur, dass Peter genau an unserem Tisch saß. Sehr ehrlich auch, dass er sich danach nicht wegbewegt hat sondern erstmal den Kopf auf den Tisch gelegt hat und eingepennt ist. Das ist für mich echt im Hut ab Bereich. Das ganze schien aber niemanden so wirklich zu stören. Als ob das anscheinend bei jeder Weihnachtsfeier hier passiert. Herrlich kann ich euch sagen. Es hätte auch noch einen Hide-the-Mic Award geben müssen. Eine Dame, schon reichlich einen im Helm, hat sich innerhalb von 20 Minuten ca. 4 mal das Mikro geschnappt. Mit sehr wackeliger dafür aber umso lauterer Stimme hat sie sich bei unseren Chefs für den super Abend bedankt. Der zur dieser Zeit aber auch erst 60 Minuten alt war. Alles in allem eine sehr unsteife Veranstaltung. Natürlich wollte jeder mit mir einen "Springbok" trinken. Ihr fragt euch was das ist. Gute Frage! Ich wusste es beim ersten mal auch noch nicht. Dann wurde mir also so ein Teil vorgesetzt. Die Farbe schon sehr gefährlich. In einem Shot Glas eine grüne Flüssigkeit unten und eine Cremefarbene Flüssigkeit obendrüber. Sollte eigentlich Grün und Gold dastellen. Die Farben der südafrikanischen Rugbymannschaft. Der Erste ist dann natürlich eine Überraschung. Das grüne stellte sich als Pfefferminzlikör heraus und das goldene als Kahlua. Also beides nicht zwingend meine Lieblingsgeschmäcker. Aber nun gut bekommt man ja auch irgendwie runter. Dann kam natürlich das unausweichle wenn man schon einen Deutschen da hat muss man ja auch Jägermeister trinken. Haben wir dann auch getan. Getanz wurde zu Afrikaans-Musik. Hört sich an wie Apres-Ski Musik nur mit unverständlichem Text. Obwohl ich das Tanzen mehr den anderen überlassen habe. Die Bar war eine Cashbar. Das heisst man musste für seine Getränke selber zahlen. Bei Preisen von ca. 1 Euro für ein Bier war das aber trotzdem sehr Portemonnaie schonend. Trotzdem haben viele noch Alkohol in Ihren Autos gehabt. Viele sind immer zum sogenannten "Booze-Break" rausgegangen und kamen deutlich angeschlagener 3 Minuten später wieder rein. Möchte nicht wissen was da einige Jungs so gebunkert hatten. Nach einem wirklich sensationellen Abend mit viel Spaß war dann um halb zwei Feierabend. Reichte dann auch.
Morgen gehts es dann für einen Tag in die Küche. Martin unser Chefkoch hat schon angekündigt mir doch noch mal was beizubringen. Er ist hier fast so eine kleine Berühmtheit. Er ist so ein Fernsehkoch. Bei MasterChef Südafrika sitzt er mit in der Jury. Würde aber auch bei jedem Biertrink Wettbewerb ganz vorne landen. Man man man der kann was in sich reinkippen! Also da kann dann ja nichts mehr schief gehen!

Sala kahle
Max

P.S. Nach dem glorreichen 1:1 des 1. Fussball Club Köln steht also auch mein erster Spieltagsieg fest. Vielen Dank Poldi für den Ausgleich!

1 Kommentar:

  1. Wieso bin ich mir nach dem letzten Eintrag sicher, dass Du nie wieder zurückkehren wirst?

    Und auf Deine neuen Kochkünste bin ich jetzt schon gespannt, Du bist hiermit herzlich eingeladen im nächsten Sommer bei uns ein Afrikanisches Barbecue abzuhalten!

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