Heute erster Arbeitstag. Alles lief wie am Schnürchen. Wecker geklingelt. Max wach. Erstes Adventskalenderpäckchen aufgemacht. Gefreut. Fertig gemacht und zum Golfplatz gefahren. Wie immer hier, um irgendein Wohnblock/Hotel/Golfplatz zu betreten muss man sich bei einem Securitymenschen anmelden und dann lieb um Einlass bitten. Ähnlich wie in der Disco halt nur ohne Perso vorzeigen, dafür muss das Nummernschild immer sauber sein. Nachdem ich ein paar Springboks auf der Driving Range gesehen habe stand ich nun also vor einem schon recht ordentlich großen Clubhausgebäude. Zum Glück war die Dame an der Rezeption informiert. Ich musste mich noch nichtmal vorstellen, denn Sie hat mir direkt an der Nasenspitze angesehen, dass ich der Praktikant aus Germany sein muss. Sie rief dann Trecey an die von nun an meine Chefin ist. Tracey war super nett. Sie ist die Personalerin in dem Golfclub und hat mich erstmal, wie es sich klassisch für einen Praktikanten am ertsen Tag gehört, durch den Club geführt. Innerhalb von 10 Minuten prasselten ca. 30 Namen und Gesichter auf mich ein und ich war schon gefühlt nach dem 3 überfordert was er nun genau hier macht oder wofür sie nochmal zuständig ist. Zum Glück tragen hier alle ein Namensschildchen also dürften die Fettnäpfchen nicht zu groß werden. Erster Eindruck ist echt Top. Alle sind unglaublich nett und hilfsbereit. Was mich wirklich gefreut hat ist, dass Tracey sich richtig Gedanken über meine Zeit und Aufgaben hier gemacht hat. Ich werde also wochenweise anderen Abteilungen zugeteilt wobei der Hauptschwerpunkt immer auf dem Golfdepartment liegen wird weil das natürlich der Bereich ist der mich am meisten Interessiert. Heute also eine Schicht mit Reinhardt (Ok ich gebe zu nicht so der typische südafrikanische Name) und Annalisa gehabt. Ich weiß nicht ob ich Ihren Namen richtig geschrieben habe. Sie hatte als einzige heute Ihr Namensschild vergessen. Aber mir nur einen Namen merken zu müssen spielte mir in die Karten. Kassensystem und Golfclubsystem erklärt bekommen und verstanden. Was mich gewundert hat das ein so großer Club noch so viel Rechnerunabhängig arbeitet. Sprich hier wird noch ganz viel per Hand in Büchern festgehalten. War neu, aber trainiert natürlich auch mal wieder die leserliche Handschrift. Und das habe ich echt nötig. Von meiner Schrift her sollte ich eigentlich Artzt sein. Mit dem Marshall bin ich dann ne kleine Runde über den Platz gefahren. Hendrik ist schon ein geiler Typ. Keine Zähne mehr im Mund aber die ganze Zeit am lachen. Er ist auch für meinen Titel verantworlich. Was sich anhört wie holländisch soll heißen "Gutes Spiel". Liegt wahrscheinlich an den wenigen Zähnen, dass ich es nicht richtig verstanden habe. Aber er will jetzt jeden Tag einen deutschen Satz von mir lernen. Gute Gelegenheit dann kann er mir Afrikaans beibringen. Na ja zumindest soviel, dass ich weiß was "Gutes Spiel" auf Afrikaans heisst. Wird hier übrigens sehr viel gesprochen. Hört sich in meinem Augen nach fiesem Kauderwelsch irgendwo zwischen holländisch und englisch an. Der Platz ist schon beeindruckend. Nicht sehr spektakulär aber unglaublich schmal und mit Büschen übersäht. Klingt nicht nach einer Runde die man mit einem Ball übersteht! Freue mich schon drauf den Platz mal zu spielen. Nach Feierabend noch schnell in meine Lieblingsmall gegangen (Ich war bisher nur in der einen aber die ist dann natürlich auch meine Lieblingsmall) um noch ein paar Einkäufe zu tätigen und ein wenig Geld zu wechseln. Was stellt man als hart arbeitender Südafrikaner fest. Banken haben nur bis 17 Uhr auf und Supermärkte bis 19 Uhr. Schon unglaublich wie schnell man sich an die Öffnungszeiten bis 23 Uhr beim REWE um die Ecke gewöhnt. Ok sind wir ehrlich in Heide macht auch jeder Laden um acht dicht! Also Max aufhören zu meckern jetzt weißt du es ja. Also in 10 Minuten noch schnell ein Datenpaket bei Vodafone abgegriffen und dann ein bissl was fürn Kühlschrank besorgt. Ganz oben auf meiner Liste: Salz. Gestern gabs ungesalzene Nudeln. Bin je kein großer Feinschmecker aber ungesalzene Nudeln schmecken echt nach ganz wenig. Dann noch schnell beim McDrive angehalten und mal schauen was das goldene M in Südafrika so hergibt. Nicht viel überraschendes außer, dass ich nach langer Zeit mal wieder einen Quater Pounder with Cheese bestellen konnte (Pulp Fiction lässt grüssen).
Sala kahle
Hättest Du Dich beim Länderspiel länger mit den deprimierten Jungs in den orangefarbenen Shirts unterhalten, gäbe es jetzt keine Sprachbarrieren mit den Zahnlosen in Südafrika.
AntwortenLöschenAch und frag beim Fastfoodanbieter Deines Vertrauens doch mal nach einer afrikanischen Alternative zum "Nürnburger" :-)
Schön zu lesen dass es läuft...bleib am Ball.
Met vriendelijke groet,
Larso